Für die Entstehung von Aquaplaning sind verschiedene Faktoren beteiligt:
- Fahrgeschwindigkeit:
- Je höher die Fahrzeuggeschwindigkeit, desto größer die Aquaplaninggefahr; die Fahrzeuggeschwindigkeit ist der einzige Faktor, der vom Autofahrer bei Gefahr von Aquaplaning sofort beeinflusst werden kann.
- Dicke des Wasserfilmes:
- Mit wachsender Höhe des Wasserfilms steigt die Aquaplaninggefahr. Die Höhe des Wasserfilms auf der Fahrbahn ist das Ergebnis des im dynamischen Gleichgewichts zwischen herabfallender Wassermenge (Niederschlag) mit der Wassermenge, die von der Fahrbahn abfließen kann.
- Bauart der Fahrbahn:
- Die Art und die Bauweise der Fahrbahn beeinflussen beispielsweise durch die Neigung und Wölbung der Fahrbahn den Abfluss von Wasser. In Senken oder Wendepunkten von S-Kurven kann sich Wasser ansammeln, Fahrbahnschäden wie Spurrinnen oder Vertiefungen führen zu einer örtlich stark schwankenden Dicke des Wasserfilms. Vielspurige Straßen führen zum verstärkten Aufbau des Wasserfilms.
- Fahrbahnbelag:
- Durch die Wahl des Baustoffes der Deckschicht und Kavitäten kann die Drainage beeinflusst werden. Wenig Drainage bei versiegelten Oberflächen erhöhen die Aquaplaninggefahr. Dieser Aspekt wird bei Planung und Bau der Straßen berücksichtigt.
- Reifen-Profiltiefe:
- Mit dem Negativprofil und größerer Profiltiefe des Reifens sinkt die Aquaplaninggefahr. Das Negativprofil wird vor allem durch den Reifenhersteller und die Profiltiefe durch den Verschleißzustand des Reifens beeinflusst.
- Reifenbreite:
- Breite Reifen neigen etwas eher zu Aquaplaning als normale oder schmale Reifen. Durch ausgefeilte Profilgeometrien haben es die Reifenhersteller geschafft, auch bei breiteren Reifen die Aquaplaning-Gefahr in vernünftigen Grenzen zu halten. Dies gilt aber nur bei “ordentlicher” Profiltiefe. Sehr kritisch ist es, wenn breite Reifen mit geringer Profiltiefe gefahren werden.
- Reifendruck:
- Zu geringer Reifendruck erhöht die Aquaplaninggefahr. Bei geringem Reifendruck vergrößert sich die Kontaktfläche des Reifens mit der Fahrbahn, dabei verringert sich der “Anpressdruck” (Kraft pro Fläche) des Reifens zur Fahrbahn – ein Wasserkeil kann sich leichter unter die Reifenaufstandsfläche schieben. Geringer Reifendruck hat noch einen weiteren ungünstigen Effekt: Die Reifenaufstandsfläche bildet sich leicht nach innen gewölbt aus. Die seitliche Verdrängung des Wassers wird erschwert und die Aquaplaninggefahr nimmt zu.
- Reifenfabrikat und -typ (Sommer/Winter):
- Reifentests zeigen, dass die verschiedenen Reifenhersteller und -fabrikate beim Aquaplaning recht unterschiedlich abschneiden. Dabei hat das Nässeverhalten -wie oben beschrieben- oder die Gummimischung wenig Einfluss, wohl aber die Profilform und der Anteil des Negativprofils.
- Stoßdämpfer:
- Verschlissene Stoßdämpfer können die Aquaplaninggefahr erhöhen. Funktionierende Stoßdämpfer sorgen dafür, dass die Kraft, mit der ein Reifen auf die Fahrbahn gepresst wird, in allen Fahrsituationen möglichst gleichmäßig bleibt. Wenn dies nicht erfüllt ist, wenn also diese Kraft sich auch nur kurzzeitig verringert, kann Aquaplaning auftreten.
- Fahrzeuggewicht:
- Der Einfluss des Fahrzeuggewichts auf die Gefahr von Aquaplaning ist relativ gering. Die unnötige Erhöhung des Fahrzeuggewichts stellt keine sinnvolle Maßnahme zur Verringerung der Aquaplaninggefahr dar. Ein voll besetzter und beladener PKW hat nur dann ein etwas geringeres Aquaplaningrisiko, wenn der Reifendruck entsprechend erhöht wurde.